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Falscher Bekenner - Director's Note
„Wirkung und Ursache, das sind für mich zwei getrennte Wahrnehmungen,
die verknüpft werden wollen. An dieser Stelle treffen sich Thema
und Medium – geht es doch in beiden Fällen um den Zwischenraum:
zwischen zwei Zuständen, zwischen zwei Bildern. Diesen Raum kann
nur die Fiktion durchqueren. Armin versucht, sich eine solche Fiktion
zu schaffen. Er ist einsam, weil die Welt ihn nicht berührt, weil
sie sich ihm unüberprüfbar entzieht. Auch das Sexuelle, vermeintlich
ein Reservoir des Authentischen, bringt ihn der Welt nicht näher.
Und so beginnt er, um wenigstens in einer Wirklichkeit ‚vorzukommen‘,
virtuelle Verbrechen zu begehen: in leichtsinniger Verzweiflung und ohne
Gefühl. Er macht Schlagzeilen als falscher Bekenner, weil der Mantel
einer Absicht – und sei er noch so lächerlich – leichter
zu ertragen ist als das ‚sinnlose‘ Unglück der Welt.“
(Christoph Hochhäusler)
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